Von Klee und seinem Kater
von Sandra Dalto Im Zentrum Paul Klee waren Kinder am Werk: Die Ausstellung «Leuchtendes Geheimnis. Kinder kuratierten Klee» lüftet ein Geheimnis und erzählt, umrahmt von ausgewählten Werken, eine Geschichte aus Klees Leben.Orange, blau, rot und grün leuchten die geometrischen, mosaikartig aneinandergereihten Formen im Bild «Glas-Fassade». Es steht am Eingang der Ausstellung «Leuchtendes Geheimnis. Kinder kuratierten Klee». Auf dieses Werk von 1939, eines der letzten Werke, das Paul Klee vor seinem Tod 1940 malte, baut die gesamte Ausstellung auf – denn die Rückseite des Bildes beherbergt ein Geheimnis: ein zweites Bild, das vom Leben Klees erzählt und bei seinem Kater Bimbo endet.
Kuratorisches Experiment
Wie der Titel der Ausstellung schon verrät, wurde sie gemeinsam mit Kindern erarbeitet und ist damit ein ziemliches Novum in der Schweizer Museumslandschaft. Das kuratorische Experiment verfolgt das Ziel, eine Neuenteckung von Klees Werk zu ermöglichen. Dafür wurde für einmal kein kunsthistorischer Zugang gewählt, sondern ein eher intuitiv-poetischer.
Bilder und Poesie
Das Kindermuseum Creaviva und der Bereich Community Building luden zusammen mit dem Zentrum Paul Klee dreizehn Kinder zwischen 8 und 12 Jahren dazu ein, den Fundus gemeinsam zu erkunden. Über einen Zeitraum von zehn Monaten erarbeiteten sie in Workshops die gesamte Ausstellung, vom Ausstellungskonzept, der Werkauswahl über die Recherche bis hin zu den Saaltexten. Letztere sind bei dieser Ausstellung besonders: Ausgehend von Werktiteln Klees, die zu Gedichten arrangiert wurden, beschreiben sie poetisch, teils tiefgründig und traurig, teils lustig, was an der Wand hängt. Es steht etwa: Mystische Szene mit buntem Blitz / Vom lichten Wald zu den Laternen der Stadt / Leuchtturm in blauer Nacht oder Was? Und wohin? / Dieser Kopf versteht / die Gleichung nicht.