No-Wave-Welle
von Bettina Aeberhard Laut, politisch, avantgardistisch: Die holländische Band The Ex spielt bei Bee-flat im Progr das neue Album «27 Passports».«I can foresee it’s time to leave town. I can really foresee that this town will go down. I foresee we’re all going to drown»: Die ersten Zeilen des Eröffnungslieds «Soon All Cities» des neuen Albums «27 Passports» der Band The Ex zeichnen kein rosiges Zukunftsbild. Dabei besingen sie nicht den Klimawandel und die damit einhergehende Überflutung von Holland, sondern eine Dystopie, in der bald alle Städte gleich aussehen und über dieselbe Regierung verfügen.
Politik und die Auflehnung dagegen beschäftigt die als Lo-Fi-Anarcho-Punk-Band gestartete Gruppe seit ihrer Gründung 1979. Während ihrer rund 40-jährigen Bandgeschichte hat sich das Quartett über die Zeit in jegliche musikalische Richtungen bewegt und verortet sich heute in avantgardistischen No-Wave-Gebieten. Kollaborative Alben mit dem internationalen Hornquartett Brass Unbound oder dem äthiopischen Saxofonisten Gétatchèw Mèkurya beweisen die grosse Spiellust von The Ex. Bei Bee-flat gibt es vorab Post-Punk des Genfer Trios Massicot zu hören.