Buchvernissage: «Für immer alles» von Jeannette Hunziker
Jeannette Hunziker erzählt in ihrem Prosadebüt «Für immer alles» vom Verlieren und Finden, wenn wir lieben. Eine bewegende Geschichte von Aufbruch und Aufbegehren. Von Abhängigkeit, Suchterkrankung und der Suche nach dem eigenen Leben.
«Bei der Abdankungsfeier kommt Vater nicht. Der Bestatter mit der Urne taucht an der ausgemachten Stelle einfach nicht auf. Ich entschied im Vorfeld, dass wir Vaters Asche am Ufer des Sees ins Wasser geben. Dort, wo auch das Boot und die Hütte des Fischereiverbandes liegen. Vor einer Handvoll Gäste lese ich den Lebenslauf. Zwei Freunde spielen Push the Sky Away von Nick Cave. Sie spielen das Lied für mich. Als wir bei Kürbissuppe und Glühmost frierend zusammenstehen, meldet eines der Kinder, der Bestatter komme nun doch noch. Und tatsächlich, mit eiligen Schritten überquert er den Parkplatz, unter dem Arm die Urne.»
Jeannette Hunziker wurde 1985 in Bern geboren, wo sie lebt und arbeitet. Auf das Studium am Schweizerischen Literaturinstitut Biel folgten lange Reisen Richtung Osten. 2008 war sie Finalistin am 16. Open Mike Berlin. Neben ihrem Prosadebüt «Für immer alles» schrieb sie eine Sammlung von Gedichten. 2022 wurde sie mit einem Weiterschreiben-Stipendium der Stadt Bern ausgezeichnet.
Preis(e)
Organisation
Zugänglichkeit (Selbsterklärung)
- Mit dem Rollstuhl zugänglich