Forschungs-Mittwoch #169 – Funktionen von Metaphern in Bildern
Zu Theorie, Wirkung, Einsatz in Kunst & Gestaltung.
Traditionell gehört die Metapher zum wirkungsorientierten Apparat der Rhetorik. Im 20. Jahrhundert vollzieht sich ein Shift zu kognitiven Perspektiven: die Metapher wird nun als eine Form des Denkens verstanden – sei dies als spielerischer Verstehensprozess oder im Sinne einer Modellfunktion für abstrakte Zusammenhänge. Metaphern leiten damit selbst Affekte und Handlungsoptionen – oder eröffnen Spielräume des Neu-Verstehens. Werden Metaphern visuell umgesetzt, treten diese Effekte in eine Wechselwirkung mit der Macht bildlicher Darstellung.
Der Kunsthistoriker und Metapherspezialist Marius Rimmele (Universität Zürich) führt an vormodernen Bildern in die vielfältigen Möglichkeiten ein, wie Metaphern funktional eingesetzt werden können. Er plädiert dafür, basale Erklärungsmodelle der Metaphertheorie zu nutzen, um die eigene Arbeit mit visualisierten Metaphern bewusster und zielgerichteter betreiben zu können.
Referent: PD Dr. Marius Rimmele
Moderation: Arne Scheuermann & Simon Küffer
Host: Institute of Design Research
Ort: Hochschule der Künste Bern, Auditorium, Fellerstrasse 11, 3027 Bern