kulturelle veranstaltung

GeBUCHt! mit dem Rotpunktverlag

Literatur
Sa. 28.06.2025
Verfügbare Daten für diese Veranstaltung
Samstag
28.06.2025
Bern
Sa. 28.06.2025
17:00
Beginn
18:00
Schluss

Zur Musik nun auch die Literatur! Nebst Noten und Musikbüchern führen wir neu eine sorgfältig kuratierte Buchabteilung. Nebst vielen Neuerscheinungen bieten wir auch Verborgenes und Vergessenes an. Jeden Monat ist ein Buchverlag zu Gast, der sein Programm präsentiert und eine Matinee gestaltet. Und der Gastverlag wählt seinen Nachfolger: Eine überraschende, poetische Stafette.

 

Lesung mit Fabio Andina aus: «Sechzehn Monate»
Samstag, 28.06.2025, 17:00 Uhr

Moderation: Anina Barandun
Lesung auf Italienisch und Deutsch
Austausch und kleiner Apero, Kollekte

 

Rotpunktverlag

Rotpunktverlag – Bücher, die wachhalten! Die Edition Blau setzt Akzente in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und präsentiert erstklassige Übersetzungen aus dem Französischen und Italienischen. Die Themen, die wir in unseren Sachbüchern diskutieren, reichen von sozialer Gerechtigkeit, Wirtschaftsanalysen und Klimaschutz bis zur bunten Alltagskultur. Unsere Wanderbücher laden zu Bergtouren, Passwanderungen und Ausflügen ans Wasser ein. Sie liefern spannende Hintergrundinformationen zu den Wandergebieten und fördern den nachhaltigen Tourismus.

 

«Sechzehn Monate»

Fabio Andina erzählt in Sechzehn Monate meisterhaft vom Schicksal seiner Grosseltern. 5. März 1944: In Cremenaga, einem kleinen Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, wird der Schreiner Giuseppe Vaglio von der deutschen SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisanen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten. Am 6. Juli 1945, sechzehn Monate nach seiner Verhaftung, kehrt Giuseppe zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe – er ist der Grossvater von Fabio Andina – über das, was er erlebt hat. Im Roman Sechzehn Monate zeichnet Andina das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner vergiftet. Er porträtiert Giuseppes Frau, die fromme Concetta, die versucht, ihre zwei Kinder nie spüren zu lassen, wie verzweifelt sie ist. Und er begleitet Giuseppe auf seinem Leidensweg durch drei italienische Gefängnisse, auf dem Transport nach Mauthausen und durch den Albtraum der KZ-Zwangsarbeit. Nach Kriegsende kehrt Giuseppe zu Fuß nach Cremenaga zurück. Dass er überlebt hat, verdankt er seinem Schreinerberuf und seiner Liebe zu Concetta, an die er Tag und Nacht denkt und von der er weiß, dass sie auf ihn wartet.

 

Fabio Andina

Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgten der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte – Momenti Ticinesi (mit Zeichnungen von Lorenzo Custer) und 2023 der Roman Davonkommen, der die Vorgeschichte des namenlosen Erzählers von Tage mit Felice enthüllt. Auf Italienisch liegt zudem der Erzählband Sei tu, Ticino? vor.

 

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Preis(e)
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