kulturelle veranstaltung

(Hi)Story Festival «30 Jahre nach dem Krieg – Frieden?» mit Ines Habich-Milović, Flaurant Kadrija, Ana Marwan, Tanja Stupar Trifun

Musik Literatur Im Gespräch
Sa. 18.10.2025
Verfügbare Daten für diese Veranstaltung
Samstag
18.10.2025
Bern
Sa. 18.10.2025
10:30
Türöffnung
10:30
Beginn
23:00
Schluss

 

10:30
Ines Habich-Milović «Dein Vater hat die Taschen voller Kirschen»
Lesung mit Gespräch
Moderation: Alexandra Hiltmann


Ines Habich-Milović ist 1978 in Gelsenkirchen geboren, ist Theatermacherin und Autorin von Theaterstücken. Aufführungen unter anderem am Schauspiel Essen, am Düsseldorfer Schauspielhaus und im Haus der Berliner Festspiele. Die Jury des Theatertreffens der Jugend urteilte über ihr Stück Almost Lovers: «Überzeugend, berührend und durch und durch ehrlich. Ein Genuss.» Mit Dein Vater hat die Taschen voller Kirschen, ihrem ersten Roman, ist sie für den Literaturpreis Ruhr 2025 nominiert.


12:30
Flaurant Kadrija «Deconstructing the static figure of flag (kosovo case)»
Präsentation
Das ist eine Satellitveranstaltung des Festivals


In diesem Projekt erforsche ich die Figur der Flagge des Kosovo, indem ich sie in sechs Hauptkategorien dekonstruiere: Territorium, Politik, Geschichte, Kultur, Zukunft und Gesellschaft.
Jede Flagge wird durch eine statische Form dargestellt, die ihre unveränderliche Natur symbolisiert. Durch den Einsatz spezifischer Ikonografie und Bildsprache werden diese Formen jedoch transformiert und schaffen neue Darstellungen, die die Komplexität und Wandelbarkeit widerspiegeln.
Die aktuelle Flagge des Kosovo, die nach europäischen und amerikanischen Vorgaben gestaltet wurde, weist aufgrund der sozio-politischen Unterschiede keine authentische nationale Identifikation auf. Indem ich diese statischen Kategorien in dynamische Symbole verwandle, versuche ich, die sich entwickelnde und facettenreiche Identität des Kosovo einzufangen.


14:00
Ana Marwan «Neue Wörter für eine andere Welt?»
Lesung mit Gespräch
Moderation: Ana Sobral


Ana Marwan, *1980, Murska Sobota, ehemaliges Jugoslawien und heutiges Slowenien, aufgewachsen in Ljubljana, hat Komparatistik studiert und lebt seit 2005 in Wien. Sie schreibt auf Slowenisch und Deutsch. Ihre Romane Der Kreis des Weberknechts (2019), Zabubljena (2021) dt. Verpuppt. 2008 wurde sie für ihre Kurzgeschichte Deutsch nicht ohne Mühe mit dem Exil-Literaturpreis Schreiben zwischen den Kulturen ausgezeichnet. Im Jahr 2022 wurde ihr der Ingeborg Bachmann Preis verleihen. Von 2023 bis 2024 war sie Herausgeberin der Zeitschrift Literatur und Kritik.


16:00
Tanja Stupar Trifunović «Frauen zwischen sozialistischem Feminismus und neuem Traditionalismus»
Lesung mit Gespräch
Moderation: Ana Sobral
Übersetzung: Maša Dabić


Tanja Stupar Trifunović, * 1977 in Zadar, lebt in Bosnien und Herzegowina und ist Autorin, Dichterin und Chefredakteurin der Literaturzeitschrift Putevi. Sie studierte Serbische Sprache und Literatur in Banja Luka.


Ihre Texte erscheinen seit 1999 in internationalen Anthologien und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ihr Roman Satovi u majčinoj sobi (dt. Uhren in Mutters Zimmer) wurde 2016 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Das Buch thematisiert das Leben von Frauen im ehemaligen Jugoslawien anhand einer Mutter-Tochter-Beziehung. Weitere Werke wie O čemu misle varvari dok doručkuju (dt. Woran denken Barbaren beim Frühstück) wurden ebenfalls mehrfach nominiert. Sie war Gast zahlreicher Residenzprogramme und Literaturfestivals, u. a. in Wien, Berlin und Nordmazedonien. Neben ihrer literarischen Arbeit ist sie auch als Redakteurin im Kulturprogramm der Volks- und Universitätsbibliothek in Banja Luka tätig.


19:00
Maša Kolanović «Gruselgeschichten der Gegenwart»
Lesung mit Gespräch
Moderation: Ana Sobral
Übersetzung: Maša Dabić


Maša Kolanović, *1979, Zagreb, Kroatien, zählt zu den spannendsten Stimmen der zeitgenössischen kroatischen Literatur. Bereits ihr erster Gedichtband Pijavice za usamljene «Wirbelwinde für Einsame», 2001, offenbarte ein feines Gespür für Sprache und soziale Beobachtung. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt Kolanović für ihre Kurzgeschichtensammlung Poštovani kukci i druge jezive priče (dt. Werte Käfer und andere Gruselgeschichten, 2023).
 
21:00
Konzert von Jelena Popržan
*1981, Novi Sad, Serbien, ist Bratschistin, Sängerin, Performerin und Komponistin. Sie besuchte die Musikschule in Zrenjanin, einer kleinen pannonischen Stadt, in der sie aufwuchs. Nach dem Studium in Belgrad folgte das Master-Studium an der Viola in Graz/Oberschützen. Popržan lebt seit 2002 in Österreich und tritt seit 2010 in Österreich und international erfolgreich als Solo-künstlerin mit dem Jelena Popržan Quartett, im Duo mit Flora Geißelbrecht, sowie mit der Band Madame Baheux und in der free-imro-Szene auf. Sie ist u. a. Trägerin des Austrian World Music Award 2012 & 2014 und des 2020 Vojin Draškoci Award der World Music asocijacija Srbije.
 

 

Ein mehrtägiges Festival in Bern für eine europäische Erinnerung, die Türen öffnet und Brücken schlägt. Es bringt Autor*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und ihrer deutschsprachigen Diaspora zusammen – über nationale, sprachliche und biografische Grenzen hinweg. Mit Geschichten, die zurückblicken, um in die Zukunft zu denken, und mit Dialogen, die Erinnerung, Zugehörigkeit und das Leben nach dem Krieg neu verhandeln.
Literatur, Wissenschaft, Musik und Film treten in Austausch und schaffen Raum für Perspektiven, die selten gehört werden. Das Festival fragt, was Frieden heute bedeuten kann, und verbindet feministische Perspektiven mit politischem Anspruch und kultureller Vielstimmigkeit.


Eintritt frei / Kollekte


Weitere Programmpunkte und Infos: hi-story.ch
Partner*innen:
Ost|Est Osteuropanetzwerk, Universität Bern, Schweizerische Osteuropabibliothek, Polit-Forum Bern, Verlag Brotsuppe


Weitere Spielstätten:
PROGR, Kornhausbibliothek Bern, Rathaus Bern, WerkStadt Lorraine, Kino in der Reitschule

Preis(e)
Gemäss vorhandenen Mitteln
Freier Preis
Zugänglichkeit (Selbsterklärung)
  • Mit dem Rollstuhl zugänglich