Too much music
Robert Walsers Tod, für einmal gesehen aus einem ungewöhnlichen, nämlich iranischen Blickwinkel: Der Komponist Ali Latif-Shushtari entdeckt neue Ebenen in dessen Mikrogrammen.
Etwas scheinbar Vertrautes erscheint hier auf neue Weise. Der Dichter Robert Walser (1878–1956), der vielleicht meistvertonte Autor der jüngeren Schweizer Musikgeschichte, wird aus einem ungewohnten Blickwinkel gelesen: Der Projektinitiant und Komponist Ali Latif-Shushtari nämlich stammt aus dem Iran, hat aber in Bern Komposition studiert. Fasziniert hätten ihn vor allem Walsers höchst rätselhafte Manuskripte, die mit einer feinen, mit Bleistift wie kalligraphierten Schrift übersäht sind. Jene zunächst unentzifferbaren Mikrogramme inspirierten ihn – dabei vor allem die enorme Formenvielfalt, die Walser manchmal auf einer einzigen Seite platzierte, sowie die graphische Gestalt. Daraus – sowie beeindruckt von Walsers Spaziergängen und seinem Tod – entwickelte Latif-Shushtari eine multidimensionale Dramaturgie für einen Sänger und Ensemble, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
Programm:
Ali Latif-Shushtari (*1990):
«Too Much Music» Musiktheater für Sänger, Ensemble und Fixed Media (2024, UA)
Besetzung:
Daniel Gloger, Countertenor
Dominik Klauser, Viola
Ellen Fallowfield, Violoncello
Ricardo Pinilla Morales, Kontrabass
Mariana Rüegg, Klarinette
Kristine Solli Oppegaard, Posaune
Brian Archinal, Schlagzeug
Lis Marti, Klavier
Aurélien Darbellay, Leitung
Arda Yurdusev, Assistenz des Komponisten
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern und Ali Latif-Shushtari in Kooperation mit Dampfzentrale Bern und Robert Walser-Zentrum. Die Komposition von Ali Latif-Shushtari entstand im Auftrag des Musikfestival Bern.
Preis(e)
Organisation
Zugehörigkeit(en)
- Kultur-GA
- Kulturlegi
- AHV/IV
- Student:innen
Zugänglichkeit (Selbsterklärung)
- Mit dem Rollstuhl zugänglich
- Toiletten mit dem Rollstuhl zugänglich
- Parkplatz mit dem Rollstuhl zugänglich