Eine Vorstellung
Ausstellungen
Veranstaltungsdaten
MO 08.03.21
DI 09.03.21
MI 10.03.21
Eine Einzelausstellung mit der Thuner Künstlerin Karen Amanda Moser (*1988) zum Thema Zyklus und Kreislauf
Mit dem Januar beginnt auch ein neuer Jahreszyklus, der im Kunstraum Satellit mit der Einzelausstellung der Thuner Künstlerin Karen Amanda Moser startet. Ausgehend vom Namen des Ausstellungsraumes und dessen Standort beim Verkehrskreisel am Guisanplatz, entwickelt Moser eine ortspezifische Arbeit. Sie greift unterschiedliche Kreisläufe und Zyklen auf, an welche das Gebäude angeschlossen ist. Die Ausstellung «Eine Vorstellung» wirft einen Blick hinaus ins Weltall und verknüpft das scheinbar Ungreifbare mit alltäglichen sich wiederholenden Handlungsstrategien und Ritualen: «Irgendwo steigt man ein, anderswo wieder aus, weil es weder einen bestimmten Anfang noch ein bestimmtes Ende gibt.» (Moser) In der finsteren Jahreszeit gewährt Satellit den Passant*innen durch die Frontscheibe einen Blick auf eine sinnliche Installation, die gerade dann zu leuchten beginnt, wenn die Dunkelheit der Nacht einbricht.
In der Astronomie ist ein Satellit ein Flugkörper, der stets in Bewegung auf unveränderlichen Bahnen einen Planeten umkreist. Moser nimmt die Namensgebung des Ausstellungsraums sowie seinen Standort als Ausgangspunkt ihrer Untersuchung. Dabei erkennt sie unterschiedliche Kreisläufe und Zyklen, die den Kunstraum umgeben. Dazu gehört das regelmässige und fortwährende Halten der Buslinien an der Guisanplatz-Haltestelle, hinter dem Kunstraum verweist die Aare auf den Kreislauf des Wassers. Solche losen Regelwerke hält Moser auf einem Siebdruck fest. Sieben Sätze stehen je für eine Stimme innerhalb eines sich fortlaufend repetierenden Septetts, gar ein Mantra. Als mobiler Teil der Ausstellung werden die Drucke in den Umlauf gebracht, in der Erwartung, dass sie in ihrem eigenen Kreis zum Satellit zurückkehren oder von dort aus weiterziehen.
Im Kunstraum selbst lässt sich ein dunkler Vorhang erkennen. Sein Volumen verdeckt den hinteren Teil des Raumes dabei gänzlich. Wird sich der Vorhang öffnen? Wann beginnt die Vorstellung? Die Antwort auf die Frage liefert der Ausstellungstitel, denn was sich hinter dem Vorhang befindet, das bleibt eine Vorstellung. Wer jedoch bis zum Einbruch der Dämmerung bleibt, erlebt auch ohne Aufgehen des Vorhangs ein feines Spektakel: Von FL-Röhren beleuchtet, weckt die mit Brandlöchern übersäte, dunkle Stoffbahn Assoziationen zum Sternenhimmel, zum Kosmos. Damit verweist die Künstlerin auch auf Ansichten in der neuzeitlichen Physik, wo die regelmässige Wiederkehr von Sternen und Planeten einerseits das Weltgeschehen determinieren, andererseits die raum-zeitliche Struktur der himmlischen Abläufe für die Vorgänge auf der Erde modellhaften Charakter aufweisen. Die Abläufe können je nach Weltanschauung anders gedeutet werden. Und so verweist Moser in ihrer Installation nicht auf Fakten, vielmehr eröffnen sich in den von ihr erfassten Kreisläufen eine Vielzahl von Abweichungsmöglichkeiten, wie eine verirrte Wolke oder ein verspäteter Bus.
Medienmitteilung Moser_Satellit 2021.pdf
Mit dem Januar beginnt auch ein neuer Jahreszyklus, der im Kunstraum Satellit mit der Einzelausstellung der Thuner Künstlerin Karen Amanda Moser startet. Ausgehend vom Namen des Ausstellungsraumes und dessen Standort beim Verkehrskreisel am Guisanplatz, entwickelt Moser eine ortspezifische Arbeit. Sie greift unterschiedliche Kreisläufe und Zyklen auf, an welche das Gebäude angeschlossen ist. Die Ausstellung «Eine Vorstellung» wirft einen Blick hinaus ins Weltall und verknüpft das scheinbar Ungreifbare mit alltäglichen sich wiederholenden Handlungsstrategien und Ritualen: «Irgendwo steigt man ein, anderswo wieder aus, weil es weder einen bestimmten Anfang noch ein bestimmtes Ende gibt.» (Moser) In der finsteren Jahreszeit gewährt Satellit den Passant*innen durch die Frontscheibe einen Blick auf eine sinnliche Installation, die gerade dann zu leuchten beginnt, wenn die Dunkelheit der Nacht einbricht.
In der Astronomie ist ein Satellit ein Flugkörper, der stets in Bewegung auf unveränderlichen Bahnen einen Planeten umkreist. Moser nimmt die Namensgebung des Ausstellungsraums sowie seinen Standort als Ausgangspunkt ihrer Untersuchung. Dabei erkennt sie unterschiedliche Kreisläufe und Zyklen, die den Kunstraum umgeben. Dazu gehört das regelmässige und fortwährende Halten der Buslinien an der Guisanplatz-Haltestelle, hinter dem Kunstraum verweist die Aare auf den Kreislauf des Wassers. Solche losen Regelwerke hält Moser auf einem Siebdruck fest. Sieben Sätze stehen je für eine Stimme innerhalb eines sich fortlaufend repetierenden Septetts, gar ein Mantra. Als mobiler Teil der Ausstellung werden die Drucke in den Umlauf gebracht, in der Erwartung, dass sie in ihrem eigenen Kreis zum Satellit zurückkehren oder von dort aus weiterziehen.
Im Kunstraum selbst lässt sich ein dunkler Vorhang erkennen. Sein Volumen verdeckt den hinteren Teil des Raumes dabei gänzlich. Wird sich der Vorhang öffnen? Wann beginnt die Vorstellung? Die Antwort auf die Frage liefert der Ausstellungstitel, denn was sich hinter dem Vorhang befindet, das bleibt eine Vorstellung. Wer jedoch bis zum Einbruch der Dämmerung bleibt, erlebt auch ohne Aufgehen des Vorhangs ein feines Spektakel: Von FL-Röhren beleuchtet, weckt die mit Brandlöchern übersäte, dunkle Stoffbahn Assoziationen zum Sternenhimmel, zum Kosmos. Damit verweist die Künstlerin auch auf Ansichten in der neuzeitlichen Physik, wo die regelmässige Wiederkehr von Sternen und Planeten einerseits das Weltgeschehen determinieren, andererseits die raum-zeitliche Struktur der himmlischen Abläufe für die Vorgänge auf der Erde modellhaften Charakter aufweisen. Die Abläufe können je nach Weltanschauung anders gedeutet werden. Und so verweist Moser in ihrer Installation nicht auf Fakten, vielmehr eröffnen sich in den von ihr erfassten Kreisläufen eine Vielzahl von Abweichungsmöglichkeiten, wie eine verirrte Wolke oder ein verspäteter Bus.
Medien
Medienmitteilung Moser_Satellit 2021.pdf