BKa N°12 – 5 Antworten von Anna Kühn
Anna Kühn bewegt sich an der Schnittstelle von Sprech- und Gesangsstimme, von Text, Musik und Bühnenereignis. Im Le Cap nähert sie sich – zusammen mit Komponistin Karin Wetzel und Flötist Rafal Zolkos – der Lyrikerin Sappho. «Sapphische Trümmer – Songs for Sailors and Lovers» heisst ihre poetisch-musikalische Hommage an die antike Dichterin von Lesbos.
Welche Kunst würden Sie gerne beherrschen?
Eine asiatische Kampfkunst, weil sie Körper und Geist auf ideale Weise verbindet. Faszinierend finde ich den Ansatz, die Kraft des Gegenübers zu nutzen. Und sich in einer Kampfkunst zu schulen und zugleich nach Frieden zu streben.
Ein Buch, das Sie prägte?
Als Kind «Momo» von Michael Ende. Der Gedanke, dass sich durch den Versuch, Zeit einzusparen, keine Zeit gewinnen lässt, liess mich nicht mehr los.
Gibt es ein Leben ohne Kunst?
Nein. Wenn ich an die stets ausverkauften Vorstellungen der Oper von Charkiw denke, die im Untergrund weitermacht, zeigt sich mir, wie essenziell Kunst dort ist, wo es ums pure Überleben geht.
Wenn es Ausserirdische gibt, haben die auch Kunst und wie sieht die aus?
Auch unter den Ausserirdischen existieren Kunstschaffende, die den Klang extraterrestrischer Ozeane mit kristallinen Zeitfasern verschmelzen und gigantische Antigravitationsskulpturen erschaffen. Darauf veranstalten sie himmelschreiende Spektakel und grosse Tragödien mit Braunen Zwergen – diesen Wesen also, die halb Stern, halb Planet sind.
Wenn Sie einen Roman schaffen würden, wie wäre der Titel?
«Humor – leider ernst gemeint. Zwischen Pointen, Peinlichkeiten und echter Nähe.»
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