BKa Nº17 – Alwa Alibi hat grosse Pläne für euch
Alwa Alibi ist Musikerin und Autorin. Sie schreibt, seit sie schreiben kann und bringt ihre auch mal nachdenklichen Texte live zu Simo Sasters tanzbaren Beats auf die Bühne und aufs Album – zuletzt erschienen ist «Pool». In der BKa schreibt sie als Musikfan für Musikfans.
Meine 2500 Zeichen lassen diesen September keinen Platz für eine Binnenhandlung. Zu viele gute Events, die ich euch gerne empfehle. Achtung, Fertig, Los!
«Schiss uf Programm, Donschti isch Rössli.» So steht es auf den neuen Stickers des Rössli in der Reitschule. Ich empfehle euch auch, auf alles andere zu scheissen und das Konzert von AQUA:TOFANA zu erleben (Do., 12.9., 21 Uhr) . Meine erste Begegnung mit ihr hatte ich mit der Single «Flüssig». Mit Zeilen wie «mini Gränze si flüssig» oder «ig spile Gender-Jenga» kritisiert AQUA:TOFANA auf humorvolle und provokante Weise das Patriarchat und Binaritäten. Wie das ganze live überzeugt? In Instagramvideos wirken ihre Shows sogar auf dem Handy-Display energiegeladen und ansteckend. Und: Vorher und nachher gibt’s auch guten Sound, als Supportact kommt Zeny und die Afterparty schmeisst PrisZilla . Es lohnt sich sicher, bis in die frühen Morgenstunden im Rössli zu tanzen.
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Es lohnt sich aber auch, früh nachhause zu gehen und das Trommelfell zu schonen für den Abend danach. Denn für einmal präsentiert das Festival Kino Kosova keinen Film, sondern ein Konzert von Linda Rukaj. Die Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin aus Kavajë mischt traditionelle albanische Musik mit brasilianischem Jazz, Samba und Bossa Nova. Sie spielt mehrere Instrumente, darunter Gitarre, Kontrabass, Kalimba und die traditionellen albanischen Instrumente Llahuta, Çiftelia und Defi. Dazu kommt ihre warme Stimme. Ich werde wahrscheinlich Hühnerhaut haben, wenn sie die Turnhalle im Progr besingt (Fr., 13.9., 21.30 Uhr) . Anschliessend zieht DJ Xhenisa den Abend in die Länge. Kommt und bleibt lange!
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Am gleichen Abend wird's auch anderswo vielversprechend: Der Pianist und Komponist Shadi El-Hosseiny zeigt zum ersten Mal mit einem Soloprojekt. Die Prozess Kultur und Bar (Fr., 13.9., 20 Uhr) bietet aufstrebenden Musiker*innen aus Nordafrika und dem Mittleren Osten die Möglichkeit, einen Monat lang mit einem Projekt zu verbringen und es am Schluss zu präsentieren. Genau das macht Shadi El-Hosseiny. Während seiner Residency erforscht er die Beziehung zwischen Musik, Geschichtenerzählen und Drama. Er sucht seinen eigenen Ausdruck, irgendwo zwischen Poesie, Poetry-Slam, Rap und vertrackten Rhythmen. Wo er auf seiner Reise landet?
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Das Wochenende darauf schicke ich euch in die Lorraine: Im Café Kairo trefft ihr Ruther Lana & Miss C-Line (Fr., 20.9., 21 Uhr) . Wie gesagt, die Zeichen sind knapp: Ein Trio aus Gesang, Synthesizer, Sampler und Schlagzeug hat für Sie und mich ein Set einstudiert. Mit Einflüssen aus der Rap- und Beat-Kultur – und offen für Improvisation vor Ort. Seid gespannt, ich bin es auch.
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