BKa N°18 – Szantos Welt der Aufmunterung
Stephanie Szanto ist vielfältig: Die Berner Mezzosopranistin, Komponistin und Produzentin teilt die Bühne mit den grossen Orchestern, mag aber auch Jazz, Jodeln und R 'n' B. Mit ihrem Duo The High Horse nimmt sie sich missglückten Bravo-Hits an. Der BKa gibt sie Klassik-Tipps, die sich auch mal abseits der Konventionen bewegen.
Die Gummiboote sind mittlerweile von der Aare verschwunden und so weiss man in Bern: Es ist Herbst. Da uns Menschen der Winterschlaf leider (noch) nicht als Option zur Verfügung steht, werden wir von der neuen Jahreszeit auf die Probe gestellt. Einige freuen sich auf all die neuen, schönen Dinge, die der Herbst mit sich bringt. Andere würden sich jedoch am liebsten auf die Flucht begeben und sich einer Storchengruppe auf ihrem Flug in den Süden anschliessen.
An jene, die eher die «Storchenoption» wählen, hier eine Aufmunterung aus der Welt der Musik, Kultur und Kunst: Das öffentliche Angebot ist selten so reich wie jetzt, alles ist buchstäblich wieder offen! Die Sommerpausen sind vorbei und die Theater, Konzertsäle, Museen, Kinos, Clubs, Lokale und Bars haben allerhand Spassiges parat für euch. Auch die Forschung kommt mit guten Nachrichten: Viele verlieben sich neu im Herbst. Es gibt also gute Gründe, den Herbst hier zu geniessen und den Störchen lieber nur hinterher zu winken.
Vielleicht haben sie die Störche vom Flugzeug aus gesehen, die 24 jugendlichen Musiker*innen flogen nämlich aus der gerade entgegengesetzten Richtung. Das brasilianische Jugendorchester Musicarium Academia Filarmônica Brasileira , welches talentierte Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren aus benachteiligten Verhältnissen fördert, ist auf seiner ersten Europatournee. Halt macht es auch im Zentrum Paul Klee , das momentan Kunst unter dem Titel «Brasil Brasil» ausstellt (So., 29.9., 17 Uhr) . Im Gepäck hat es neben bekannter Orchesterliteratur brasilianische Werke von Komponisten wie Heitor Villa-Lobos und Rey Rosauro.
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Wer sich in einem kleineren Rahmen wieder einmal in Klavierklängen verlieren möchte, hat Glück: Die Pianistin Tamar Beraia spielt im ElfenauPark ein Klavierrezital mit auserwählten Werken von Bach, Händel, Rameau, Purcell und Byrd (Sa., 4., und So., 5.10., 17 Uhr) .
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Ein Hauch Hollywood weht durch Berns Gassen. Das Berner Symphonieorchester spielt ein Extrakonzert mit Werken des ganz grossen Kinos. Die Lieblingsfilme mehreren Generationen finden sich durch ihre bombastische Musik auf der Bühne des Stadttheaters zusammen (Fr., 27., und Sa., 28.9., 19.30 Uhr) . Nicht fehlen werden die unvergesslichen Soundtracks von John Williams, Ennio Morricone sowie Richard und Robert Sherman. Auf einen bestimmten Film freue ich mich ganz besonders, kleiner Hinweis: Who you conna call? (Dädä däädä däädä dääää)
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Und nun noch über einen, der trotzdem aufbricht, wenn auch nicht ganz so weit: Der klangvolle Titel namens «Aufbruchskonzert» hat sich der junge Musiker Samuel Cosandey (Orgel und Clavichord) ausgedacht. Bevor er mit dem Velo auf eine kleine Konzertreihe Richtung Payerne aufbricht, spielt er Werke von Buxtehude und Van Noordt an zwei Standorten der Kirchgemeinde Nydegg (Do., 3.10., Nydeggsaal: 19 Uhr, Nydeggkirche: 20 Uhr) . Zwischen den zwei Konzertblöcken gibt es eine Verpflegung.
