BKa N°20 – Ursin liebt den Schandfleck und wittert Verschwörung
Anouk Ursin sorgt als TS Kala$hni im DJ-Duo Bazzassine für verschwitzte Tanznächte und als Türsteherin vor dem ISC für entspannte Abläufe. Steht sie nicht an der Tür oder hinter den Decks, verrät sie der BKa, welche Club-Türen es sich zu öffnen lohnt und wo sie selbst am liebsten feiert.
Der «Schandfleck von Bern» wird sich bald von seiner schönsten Seite zeigen. Es wird ausgereizt, dass die Reitschule so viele beschallbare Innen- und Aussenräume hat.
Am Reitschulfest (Fr., 25., und Sa., 26.10.) ist das Line-up so krass, dass ich hier gar nicht alles erwähnen kann, sonst würde ich einen Liebesroman schreiben.
Als Schandfleck-Gourmande empfehle ich euch Noria Lilt im Innenhof (Fr., 25.10.,19 Uhr) . Sie spielt experimentelle Clubmusik, bisschen ravy, bisschen Pop, bisschen Bass.

Im Dachstock gibt’s Konzerte von unter anderem Crème Solaire und Kabeaushé (Fr., 25.10.) . Erstere eher so Techno-Punk, zweitere zwischen soft und hard, mit Bass, Rap, Gesang und wirklich sehr ästhetisch! Achtung! Genaue Playtimes sind mir nicht bekannt, aber das alte Haus öffnet die Türen zwischen 19 und 20 Uhr .

High-Low-und Frontkicks werden im Sous Le Pont verteilt (Sa., 26.10., 20 Uhr) . Die Frankfurterin OG Lu macht Deutschrap. Dreckig, bullenverachtend, tiefe Stimme, genauso wie ich das mag. KA-RABA , eine meiner absoluten Lieblings-DJs, spielt im Queerfeministischen Raum . Und auch LLUVETO wird irgendwann nach 20 Uhr dort spielen.

Zu guter Letzt preise ich euch noch den Dachstock an, wo Mi$$il (Hut ab, Dachstock-Booking!) auftreten wird. Die DJ und Produzentin aus Mexiko ist bekannt für ihre harten Sets im Spektrum von Latin Club. Diese Göttin umrahmen Mezita aus Fribourg und wir, Bazzassine. Ich liebe es, im Dachstock zu spielen, weil die Musik da wortwörtlich so viel Platz bekommt (Sa., 26.10., irgendwann nach 20 Uhr) .

Ein Wochenende später, ein bisschen über die Strasse und dann einmal mehr in die Zeitmaschine steigen: Zurück ins 2010. Die Musik aus diesem Jahr fand ich im Jahr 2010 eher schlecht. Und jetzt merke ich, dass ich trotzdem jeden Text mitrappen und mitsingen kann. Gibt es einen Namen für dieses Phänomen? Fand ich das insgeheim trotzdem gut? So wie ich, die sich im Deutschpunk-Dschungel bewegte, heimlich auch Rap hörte? Oder wurde ich einfach infiltriert? (Ich bin empfänglich für Brainstormvorschläge, damit hier eine neue Verschwörungstheorie entstehen kann – minus Antisemitismus und «grosser Austausch» natürlich). Wie auch immer es gewesen sein mag: Wildreis organisiert und wir gehen im ISC tanzen (Fr., 1.11., 23 Uhr) !
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