BKa Nº8 – Schlenker macht sich einen Reim und auf Spurensuche
Lea Schlenker ist Autorin und weiss immer, wo es gute Worte und Literatur gibt. Die gebürtige Zürcherin lebt in Bern und ist Mitbegründerin des Schreibkollektivs Kitzeln, das eine feministische Lesebühne veranstaltet. Selber schreibt sie Lyrik, Erzählungen und Essays. Ihr aktueller Gedichtband heisst «Meskalin Sunsets».
Tatsächlich habe ich mir schon mal sagen lassen müssen, meine Gedichte seien nicht so das wahre lyrische Sensationsstück, einfach, weil sie sich nicht reimen würden. Dabei gebe ich wirklich mein Bestes, ab und zu einen Reim in meine Verse zu streuen. Ich schreibe beispielsweise «Reime» und reime es auf «Keime». Vielleicht hätte ich als Kind von einer Veranstaltung profitiert, die mir das Handwerk verliehen hätte, als Dichterin zu brillieren. Zum Glück gibt es eine solche Veranstaltung in der Kornhaus Bibliothek in Muri-Gümligen (Di., 13.5., 10.30 Uhr) unter dem Namen «Riime mit de Chliine» . Dort gibt es Verse und Lieder für Kinder bis vier Jahre. Ich bin gespannt, wie viele zukünftige Wortkünstler*innen mit dabei sein werden.

Die Aufarbeitung der eigenen Geschichte gehört zu einer Demokratie dazu, wenn sie frei sein und von ihr lernen will. Bis in die 1970er-Jahre wurden Menschen vom Staat entmündigt und aus ihren Familien gerissen. Das Bernische Historische Museum stellt sich im Format «Ein Abend im Museum» dieser schwierigen Vergangenheit: «Zwischen Fürsorge und Zwang – Wann wird staatliche Hilfe zur Bevormundung?» (Mi., 14.5., 18 Uhr) . Das Haus zeigt dazu auch die Ausstellung «Vom Glück vergessen», in denen Betroffene zu Wort kommen und der historische Kontext der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen beleuchtet wird (Ausstellung bis am 11.1.2026).

Was gibt es Tolleres als eine Stadt, in der man schon jahrelang lebt, aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenzulernen? Das erlauben die StattLand-Führungen, die zu unterschiedlichsten Spaziergängen einladen. «Queer durch Bern – Eine Zeitreise gegen den Strom» macht sich der Aare entlang auf den Weg (Treffpunkt Läuferplatz. Mi., 14.5., 18 Uhr) . Sehr spannend!

Zu guter Letzt empfehle ich noch eine Lesung in Biel. In der Buchhandlung Lüthy Balmer Stocker liest Star-Krimiautorin Christine Brand aus «Vermisst – Der Fall Emily» (Fr., 9.5., 19.30 Uhr) . In ihrem neuen Cold-Case-Krimi geht es um die Suche nach einer Verschollenen. Was dabei alles zum Vorschein kommt?
