BKa Nº8 – Warum nicht die Grande Dame en noir?
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BKa Nº8 – Warum nicht die Grande Dame en noir?

Ausstellungen & Kulturerbe
Veröffentlicht am 02.05.2025
Susanne Leuenberger
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Mehr Stil geht eigentlich gar nicht – gerade weil bei Christa de Carouge alles aufs Wesentliche reduziert ist. Oder war. Die grosse «Dame en noir», diese Zenmeisterin der Mode, verstarb 2018 mit 80 Jahren. Ich sass nur wenige Monate zuvor im Zürcher Vegitempel «Hiltl» am Tisch, als sie in schwarz-glänzender Robe und in rotem Schmuck ihren Auftritt machte – und fühlte mich in meinen ausgelatschten Turnschuhen und der Fast Fashion drüber ziemlich demütig. «Perfektion nicht zu erlangen ist keine Schande, sie nicht anzustreben, ja», soll Christa de Carouge mal gesagt haben. Mein Berner Unterstatement schämte sich. Nun kriege ich die unglaubliche Chance, selbst in eine Edelrobe der Zürcher Ikone zu schlüpfen. Das Kreativteam vom Zwischennutzungsprojekt Dazwischen hat starke Verbindungen nach Züri und versteigert exklusive Stücke von Christa de Carouge. Zu sehen und zu haben gibts auch die geheimnisvoll-sinnliche Keramik der 2023 verstorbenen Designerin Shimmi Schadegg, mit der de Carouge eine langjährige Freundschaft und künstlerische Nähe verband. Stil, Konturen und Falten konnte auch sie – und manchmal sind Shimmi Schadeggs Figuren und Formen auch farbig und humorvoll. Also mich findet man ehrfürchtig an der Vernissage im Dazwischen – dieser Hommage an die beiden grossen und grossartig stilvollen Freundinnen.

// Belpstrasse 53, 1. Obergeschoss

Sa., 10.5., 11 bis 17 Uhr

www.das-dazwischen.org

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Susanne Leuenberger
Susanne Leuenberger
Redaktionsleiterin

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