Ein Abend, drei Partys
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Ein Abend, drei Partys

Bühne Oper
Veröffentlicht am 29.08.2024
Vittoria Burgunder
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Eifersucht, Erotik und Feiern bis zum Umfallen: Amélie Niermeyer inszeniert Jacques Offenbachs «La Vie parisienne» für Bühnen Bern. In der Opéra-bouffe stehen neben Sänger*innen auch Schauspielende und Tänzer*innen auf der Bühne.

Champagner und Intrigen, das klingt schon fast nach einer Folge aus der Serie «Gossip Girl». Aber das hier ein kein TV, sondern eine Operette, und sie spielt nicht in Manhattan, sondern in Paris. Und ist erst noch viel lustiger: «La Vie parisienne» von Jacques Offenbach hantiert mit den Klischees der Stadt: Freie Liebe, Erotik, Party. Für Bühnen Bern inszeniert die deutsche Regisseurin Amélie Niermeyer die Opéra-bouffe, wobei sie die Handlung ins heutigen Paris versetzt.

«La Vie parisienne» dreht sich unter anderem um die zwei Figuren Gardefeu, verkörpert von Ensemblemitglied Jonathan McGovern und Bobinet, gesungen von Adrian Weinek, die es um jeden Preis in Elitekreise schaffen wollen. Dafür lügen sie und geben sich als wohlhabend aus. Es seien zwei witzige Figuren, die sich an ihrer Lebenssituation abkämpfen, so Regisseurin Niermeyer. «Ich mag, wie die Oper schrägen Humor nutzt, um die Schwierigkeit des gesellschaftlichen Aufstiegs aufzudecken.»

Pompöse Festlichkeiten

Nicht nur die aufwändigen und pompösen Kostüme und das wechselnde Bühnenbild, das vom Pariser Bahnhof bis hin zum Partysaal in der Villa reicht, wurden für Bühnen Bern in die Gegenwart transportiert. Manche Figuren des Originals mussten Niermeyers Neufassung weichen, Dialoge wurden teils verändert. Dafür findet gleichgeschlechtliche Liebeleien finden Eingang in die Inszenierung. Auch die Besetzung besonders. Neben Sänger*innen stehen Gastschauspieler*innen und -tänzer*innen auf der Bühne.

Selbst ein opernfernes Publikum dürfte damit ganz auf seine Kosten kommen, denn: «Am Ende gibt es gleich drei dicke Partys.»

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Vittoria Burgunder
Vittoria Burgunder
Stellvertretende Redaktionsleiterin

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