Einfach mal führen lassen
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Einfach mal führen lassen

Begegnungen Ausstellungen & Kulturerbe
Veröffentlicht am 27.02.2024
Anais Sommer
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Zwei Führungen, eine eiskalt, eine feurig: Am Rundgang im Museum Cerny gehts in die polare Kunstwelt. Unter den Werken befinden sich unter anderem die Skulptur des 2021 verstorbenen Künstlers Floyd Kuptana. Währenddessen gewährt das Naturhistorische Museum Bern einen Blick hinter die Kulissen der Ausstellungsräume. Kurt Grossenbacher, Experte für Reptilien und Amphibien, weiss dort so einiges über den Feuersalamander zu erzählen.

Führung #1: Tanzender Schamane

Der Künstler Floyd Kuptana, der den in der westkanadischen Arktis lebenden Inuvialuit angehörte, machte Kunst in vielen Formen. Seine Skulpturen etwa schuf er oft aus Speckstein und stelle damit Menschen, Meeresgottheiten und Tiere dar. Kuptana verarbeitete darin seine eigenen Erfahrungen als Inuit und den Bezug zu deren Religion. So zeigt eine seiner im Museum Cerny ausgestellten Skulpturen aus Metall, Stein und einem Rentiergeweih einen auf dem Mond tanzenden Schamanen.

Kuptanas Skulptur des tanzenden Schamanen auf dem Mond.
Kuptanas Skulptur des tanzenden Schamanen auf dem Mond. © Museum Cerny

2021 verstarb der Künstler – nur einen Tag, nachdem er sein letztes Gemälde fertiggestellt hatte. Das Museum Cerny zeigt in der aktuellen Ausstellung «Schamanen – zwischen zwei Welten» Werke Kuptanas sowie von anderen Kunstschaffenden aus der Polarregion. An der Führung können diese bestaunt werden.

Führung #2: Brennender Salamander

Wem polare Kunst zu kalt ist, für die*den empfiehlt sich die nischige Führung im Naturhistorischen Museum, die hinter die Kulissen des Hauses führt: Reptilien- und Amphibienexperte Kurt Grossenbacher weiss so ziemlich alles über den Feuersalamander, seine spezielle Musterung und sein atypisches Paarungsverhalten.

Ein Legendenumwobenes Tier: der Feuersalamander.
Ein legendenumwobenes Tier: der Feuersalamander. © NMBE Stefan Hertwig

Das bunte Tierchen verdankt seinen Namen einem mittelalterlichen Aberglauben: Früher dachte man, das giftige Sekret des Feuersalamanders sei ein natürlicher Feuerlöscher und mache ihn feuerresistent, weswegen man die Amphibien bei Bränden ins Feuer warf. An der Führung werden Sammlungsexemplare und Farbbilder gezeigt und, je nach Möglichkeit, gibts sogar lebende Salamander zu erleben.

// «Schamanen - Zwischen den Welten»:

Museum Cerny, Bern. Sa., 2.3., 11 Uhr

www.museumcerny.ch

«Führungen hinter die Kulissen – Der Feuersalamander»:

Naturhistorisches Museum Bern

Mi., 6.3., 18 Uhr und Do. 7.3., 12.15 Uhr

www.nmbe.ch

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Anais Sommer
Freie Autorin

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