Ganz oben auf ihrer Bucket List
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Ganz oben auf ihrer Bucket List

Bühne Oper Klassik Musik
Veröffentlicht am 19.08.2025
Lukas Nussbaumer
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Bühnen Bern zeigt im Stadttheater eine konzertante Aufführung der Belcanto-Oper «Norma». Die südafrikanische Sopranistin Nombulelo Yende freuts.

Von allen schönen Opern, die der Belcanto hervorgebracht hat, ist Bellinis «Norma» vielleicht die schönste. Es ist sicher kein Zufall, dass die gallische Hohepriesterin eine Lieblingsrolle von Maria Callas war.

Unter der Leitung von Andrea Sanguineti erklingen Normas Arien in einer konzertanten Aufführung und mit historischen Instrumenten bei Bühnen Bern. Die Titelrolle der tragischen Heldin, die sich vor der unmöglichen Wahl zwischen Verrat an sich selbst oder an ihrem Volk gestellt sieht, singt die südafrikanische Sopranistin Nombulelo Yende.

1991 in Kapstadt geboren, inspirierte sie ihre ältere Schwester zum Opernsingen. Gegen Ende ihres Studiums nahm sie am Neue Stimmen-Wettbewerb in Deutschland teil und gelangte so ans Opernstudio Frankfurt. «Der Kulturschock war anfangs riesig», sagt Yende, die bis heute in Deutschland lebt. «Aber unterdessen fühle ich mich schon sehr zu Hause.»

Die Arie hat sie hypnotisiert

Ihr Repertoire ist breit, sie singt Mozart, Wagner, aber auch französische und russische Oper: «Egal, woher sie kommt, wenn ich das Gefühl habe, dass die Musik meine Seele anspricht, singe ich sie.»

Der Belcanto und «Norma» im Speziellen geniessen bei der Sopranistin Sonderstatus. Als sie das erste Mal die bekannte ‹Casta Diva›-Arie hörte, sei sie wie hypnotisiert gewesen.

«Norma» stand schon während des Studiums ganz oben auf ihrer Bucket List: «Ich liebe die Figur, ihre Intelligenz, ihre Autorität, aber auch ihre Verletzlichkeit – und natürlich die wunderschöne Musik, die sie mitbringt.» Dass sie die Rolle nun schon so früh in ihrer Karriere singen darf, hätte sie nicht erwartet.

// Stadttheater, Bern

So., 31.8., 18 Uhr

www.buehnenbern.ch

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Lukas Nussbaumer

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