Gegen das Nichts
Roger Vontobel bringt Michael Endes «Unendliche Geschichte» in dieser Spielzeit erneut auf die Bühne des Stadttheaters. Er erklärt, warum die Geschichte nie an Kraft verliert.
Roger Vontobel, ist die «Unendliche Geschichte» jemals auserzählt?
Roger Vontobel: Für mich nicht. Ich bin ein grosser Fan. Die Geschichte ist zeitlos und trägt eine Botschaft, die nie an Kraft verliert: Fantasie kann Dinge verändern. In der Welt der Fantasie gelten nicht die engen Grenzen unseres Alltags. Sie kann uns helfen, die Wirklichkeit neu zu sehen und unser Leben in die Hand zu nehmen. Es ist unglaublich bewegend, die «Unendliche Geschichte» im Theater zu erzählen und zu erleben, wie ein ganzer Saal voller Kinder zu Baya Balthasar Bux und Atréju wird und sich mutig dem Nichts entgegenstellt.
Was bedeutet dieses Nichts?
Es steht für Gleichgültigkeit, Resignation und Angst. Wir alle kennen solche dunklen Momente. Und jede Zeit bringt ihre eigenen Krisen mit sich – gerade erleben wir viele davon. Damit uns die Leere nicht verschluckt, brauchen wir Mut. Fantasie und Kunst helfen uns, dagegenzuhalten und gemeinsam aufzustehen.
Eine Lieblingsfigur ist für viele der freundliche Drache Fuchur. Fliegt er auch auf der Bühne des Stadttheaters?
Natürlich. Aber dafür braucht es alle im Saal. Mehr verrate ich nicht. Kommen Sie unbedingt vorbei – das Stück ist wie eine warme Umarmung für alle, die Fantasie lieben.
// Stadttheater, Bern
Mo., 8.12., 9.30 Uhr. Weitere Vorstellungen bis Sa., 3.1.2026