Kammermusik, sinfonisch
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Kammermusik, sinfonisch

Klassik Musik
Veröffentlicht am 11.06.2025
Lukas Nussbaumer
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Rolf Romei und Claude Eichenberger singen Mahlers «Lied von der Erde» in einer Kammerfassung. Für den Tenor kein Grund, nur zu säuseln.

Sinfonie-Kantate? Orchester-Liedzyklus? Oder vielleicht doch etwas anderes? «Ich weiss selbst nicht zu sagen, wie das Ganze benamst werden könnte», bemerkte Gustav Mahler kurz nach der Komposition zu seinem «Lied von der Erde». Das an Klangfarben und Stimmungen reiche Stück kommt mit dem BSO Chamber Ensemble, Altistin Claude Eichenberger und Tenor Rolf Romei ins Zentrum Paul Klee – aber nicht in der ursprünglichen Orchesterfassung, sondern in einer Kammerversion. Und zwar nicht der bekannten Bearbeitung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn, sondern in jener von Andreas Nicolai Tarkmann.

«Ich finde, diese ist etwas näher an der originalen Orchesterfassung», sagt Tenor Romei, der alle Versionen schon gesungen hat. Sinfonische Kammermusik könnte man also sagen, um gleich nochmals eine neue Kategorie ins Spiel zu bringen. Und so wird sich Romei bei der Aufführung mächtig ins Zeug legen müssen: «Ich werde an gewissen Stellen mit der vollen Stimme singen, denn das Ensemble wird mich trotz Kammerbesetzung lautstärkemässig in Bedrängnis bringen.»

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Singt in Mahlers «Lied von der Erde» an der Seite von Rolf Romei: Claude Eichenberger. © Hannes Kirchhof

Zwei befreundete Stimmen

Damit die Balance stimmt, leitet im Zentrum Paul Klee Kaspar Zehnder, der langjährige Chefdirigent des Sinfonieorchesters Biel Solothurn. Den zweiten Solo-Part übernimmt mit Claude Eichenberger eine in Bern ebenfalls bestens bekannte Stimme. Sie und Romei kennen sich schon lange und sind gut befreundet, wie der Tenor im Gespräch verrät: Schon kurz nach dem Studium haben sie angefangen, zusammen Konzerte zu singen. Seither haben sich ihre Wege immer wieder gekreuzt. Gute Vorzeichen für ein hörenswertes Konzert – da spielt es am Ende auch keine grosse Rolle, wie man das «Lied von der Erde» benamsen will.

// Zentrum Paul Klee, Bern

So., 15.6., 11 Uhr

www.zpk.org

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Lukas Nussbaumer

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