«Lampenfieber habe ich nur, wenn es rappelvoll ist»
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«Lampenfieber habe ich nur, wenn es rappelvoll ist»

Bühne Tanz
Veröffentlicht am 13.05.2025
Susanne Leuenberger
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«Besser den Spatz ...» heisst die Soloperformance von Oskar Spatz. Zu erleben ist der Tänzer aus Bremen am internationalen Tanzfestival Beweggrund, wo Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam auf der Bühne stehen.

Was bedeutet Ihnen tanzen?

Oskar Spatz: Wenn ich tanze, fühle ich mich frei. Ich spüre eine grosse Freude, mich zu bewegen und auf der Bühne zu stehen. Und ich komme mit meinem Ensemble ziemlich herum. Zum Beispiel nach Bern.

Mögen Sie Bern?

Ja, es ist eine schöne Stadt. Ich werde mir die Bären anschauen.

Sie treten am Beweggrund-Festival mit Ihrer ersten Soloshow auf. Worum gehts?

Es ist ein stündiges Programm, in dem ich mein Leben nacherzähle. Die schönen Dinge und die weniger schönen. Zum Beispiel, dass ich als Kind gehänselt und ausgelacht wurde. Das hat mich verletzt. Ältere Jungs in meiner Strasse sagten zu mir: «Du bist ja behindert und du kannst ja nichts.»

«Wenn ich tanze, fühle ich mich frei. Und ich komme ziemlich herum.»

Das tut mir leid. Dabei stehen Sie heute als Künstler auf der Bühne. Wie setzen Sie Ihre Biografie um? Verwenden Sie dazu auch Gegenstände?

Ja, einen Laubbläser. Und es werden auch Bierkappen auf dem Boden liegen.

Sind Sie nervös vor dem Auftritt?

Lampenfieber habe ich nur noch, wenn es rappelvoll ist. Wenn ich merke, dass ich sehr aufgeregt bin, dann gehe ich hinter der Bühne im Kopf nochmals den ganzen Auftritt durch.

Haben Sie eine Lieblingspassage im Solo?

Ja, hab ich. Ich werde auch eine Rede halten, in Gebärdensprache und in gesprochener Sprache gleichzeitig. So, dass mich möglichst alle verstehen können. Worum es darin geht, verrate ich aber nicht.

// Dampfzentrale, Bern und Heitere Fahne, Wabern. Sa., 24.5., bis So., 1.6.

  • «Besser den Spatz...»: Fr., 30.5., 20 Uhr

www.beweggrund.org

www.dampfzentrale.ch

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Susanne Leuenberger
Susanne Leuenberger
Redaktionsleiterin

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