Lieber ravig oder doch meditativ? Er kann beides
Eine futuristische Fusion: Der senegalesische Künstler Ibaaku kommt mit seinem neuen Album «Jóola Jazz» zu Bee-flat. Ein gekonnter Mix aus düsteren Elektroklängen und traditionellen Einflüssen. Live dürfte dies ein clubreifes Perkussionsfeuerwerk, umhüllt von Spiritual Jazz, werden.
Der Senegalese Ibaaku versteht sich auf mehr als eine Kunstdisziplin. Aufgewachsen in der Hauptstadt Dakar, prägte ihn besonders die urbane Hip-Hop-Szene, später mischten sich auch Funk, Soul, Reggae und Elektronik in seine Musik. Aber Soundkünstler und Producer Ibaaku ist auch visuell unterwegs, etwa in der Fashionwelt, in der er mitmischt. Oder wenn er mit Videokünstler*innen zusammenarbeitet.
Das neue Album des Künstlers, der für seine performativen Auftritte bekannt ist, ist im Februar erschienen.«Jóola Jazz» heisst es und darauf sind zehn Titel versammelt, die mal düster und tieffrequent daherkommen, aber auch von Saxofon oder Klavier begleitet sein können. Teilweise gibt es zu den melodisch verspielten Stücken auch (Sprech-)Gesang. Etwa im Titel «Btwinen»: Ein mit bluesrockiger Gitarre und rastlosen Trommeln versetzter elektronischer Track, über den den beruhigenden, polyphonen Gesang der Sängerin Dioba gleitet.
Komplexe Rhythmen aus der Casamance
«Jóola Jazz» ist irgendwie beides, ravig und meditativ. Eine repetitive und doch komplexe Rhythmik zieht sich durch das ganze Album, das elektronische Clubmusik, Spiritual Jazz und Musiktraditionen der südsenegalesischen Casamance fusioniert. Diese überlagerte Rhythmik dürfte von letzteren kommen. Entsprechend gross ist bei Ibaakus Liveauftritten sein Perkussionsarsenal, das er nebst den elektronischen Instrumenten auf der Bühne um sich schart.
Zu erleben ist Ibaaku bei Bee-flat, wo er mit seinem neusten Werk vorbeischaut. Und wem da noch zu wenig Clubstimmung aufkommt (– was zu bezweifeln ist –), kann sich an der Afterparty den Sets von Unnova und Danimka erfreuen.
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