Rote Locken, raue Stimme
Die walisische Sängerin Judith Owen tritt erstmals im Marians Jazz Room auf. Dabei bringt sie den Geist von New Orleans auf die Bühne.
Rote Pin-up-Locken im Stil der 1940er-Jahre, eine raue Stimme und ein androgyner Look à la Marlene Dietrich: Die Sängerin und Performerin Judith Owen ist ein Gesamtkunstwerk. Nun tritt die 1969 geborene walisische Tochter einer Opernsängerin erstmals exklusiv in der Schweiz auf, und zwar im Marians Jazz Room, Berns renommierten Jazzclub. Ihr erstes Album «Emotions on a Postcard» veröffentlichte sie 1996. Es folgten zahlreiche weitere Projekte. Die stilistische Spannbreite der Künstlerin, die sich auch als Storyteller – als Geschichtenerzählerin – versteht, reicht von Rock über Pop, Klassik, Jazz, und Blues bis hin zu Musical.
Diven der 1940er-Jahre
In London aufgewachsen, entdeckte Owen früh versteckte Platten in der Sammlung ihres Vaters – und damit die grossen Diven der Jazz- und Blueswelt aus den 1940er- und 1950er-Jahren. Um an diese zu erinnern, grub sie musikalisch wie historisch tiefer und entwickelte ihr New-Orleans-Projekt «Come On And Get It».
Auf dem Album spielen unter anderem Musiker wie der Drummer Jason Marsalis, der Saxofonist Donald Harrison oder der Trompetenspieler Nicholas Payton. Mit dieser «All-Star-Band» bringt Owen nun den Geist von New Orleans, der Stadt am Mississippi, nach Bern, der Stadt an der Aare.