Seine Musik ist «deep» wie Unterwasser

Das Ensemble poesia vocale ist bekannt für die Verbindung Alter und Neuer Musik und hat für sein neuestes Projekt den britischen Trompeter Tom Arthurs an Bord geholt. Der versierte Jazzmusiker, Leiter des Studienbereichs «Jazz and Contemporary Music» an der Hochschule der Künste Bern, ist vielseitig offen für genreübergreifende Experimente. Für das Konzert bringt er seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Elektronikkünstler Sam Britton ein, den er vor zwei Jahrzehnten in London kennenlernte. Das Konzept und die musikalische Leitung verantwortet die Sängerin und Chordirigentin Mona Spägele.

Sound von der Klosterinsel

Britton, ursprünglich aus der Architektur kommend, machte seine ersten musikalischen Schritte im Bereich des Drum and Bass und entdeckte rasch das Potenzial experimenteller elektronischer Musik. Für ein früheres Projekt hatten Arthurs und Britton auf der Klosterinsel Ufnau im Zürichsee Field Recordings aufgenommen – darunter Vogelgesang, Wasserplätschern und Unterwasserklänge. Arthurs beschreibt diese Klänge als «deep» und «spirituell verbindend» – eine Atmosphäre, die er zusammen mit Britton auch in der Aufführung von «Lux aeterna» erzeugen möchte.

Das Publikum findet sich dabei von acht Lautsprechern umgeben, die die Field Recordings in den Raum übertragen, während poesia vocale Werke von Desprez, Tallis, Reger, Mahler oder Elgar interpretiert. Die zeitgenössische Motette «O Oriens» von Nana Forte kommt dabei zur Schweizer Erstaufführung. Die Sänger*innen bewegen sich frei durch den Raum und schaffen einen Dialog zwischen Licht und Dunkelheit, der durch Brittons Live-Arrangements und Arthurs’ Trompetenimprovisationen verstärkt wird. «Lux aeterna» verspricht ein intensives, vielschichtiges und sinnliches Gesamterlebnis zu werden – mit Gänsehautpotenzial.