Sie startet durch
Die internationale Karriere der Bieler Sopranistin Chelsea Zurflüh verläuft so steil, dass sie erst jetzt dazu kommt, im Berner Münster Brahms' «Deutsches Requiem» zu singen. Im Rücken hat sie drei namhafte Chöre.
Gleich drei Chöre werden aufgeboten, um Brahms’ «Deutsches Requiem» im Berner Münster in voller Pracht ertönen zu lassen: der Berner Gemischter Chor, der Chor an Liebfrauen Zürich und das Vokalensemble Novantiqua Bern. Alle werden sie geleitet von Bernhard Pfammatter, der das Werk «schon lange als Pfeil im Köcher» hatte – nun habe es allseitig gepasst, und seine drei Gesangsensembles dürfen sich auf die gemeinsame Sache freuen.
Ebenfalls auf die Aufführung freuen tut sich Sopranistin Chelsea Zurflüh, die eine der Solostimmen übernimmt. Sie ist in Biel geboren und im nahe gelegenen Pieterlen aufgewachsen. Im Musikunterricht wurde ihr Stimmtalent von ihrer damaligen Klassenlehrerin entdeckt, worauf sie bald schon professionellen Gesangsunterricht erhielt. Zurflüh absolvierte in Biel die Wirtschaftsmittelschule und arbeitete zwei Jahre als Sekretärin. «Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass das nicht das ist, was ich mein Leben lang machen möchte», sagt sie rückblickend.
Ein steiler Aufstieg
Sie setzte voll auf die Musik, studierte in Luzern, im Opernstudio Biel und kam schliesslich ans Opernstudio Zürich. Letztes Jahr hat Zurflüh den Concours de Genève gewonnen – seither startet sie international durch. Im Juli trat sie in Luxemburg zusammen mit Opernstar Joyce DiDonato auf – ein surreales Erlebnis: «Ich kannte sie sonst nur von YouTube-Videos, und dann durfte ich plötzlich neben ihr stehen.» Soeben kommt Zurflüh von der Oper Köln, wo sie Pamina in der «Zauberflöte» sang.
Wie steil der Aufstieg der Bieler Sopranistin ist, zeigt sich daran, dass sie Naheliegendes bisher übersprungen hat – zum Beispiel im Berner Münster zu singen. «Tatsächlich kenne ich es bisher nur als Besucherin. Entsprechend gross ist meine Vorfreude, dass ich jetzt auch einmal dort singen darf.»
// Berner Münster
So., 21.9., 17 Uhr