Worte mit Lea Schlenker
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Worte mit Lea Schlenker

Veröffentlicht am 16.01.2024
Lea Schlenker
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Lea Schlenker ist Autorin und weiss immer, wos gute Worte und Literatur gibt. Die gebürtige Zürcherin lebt in Bern und ist Mitbegründerin des Schreibkollektivs Kitzeln, das eine feministische Lesebühne veranstaltet. Selber schreibt sie Lyrik, Erzählungen und Essays. Ihr aktueller Gedichtband heisst «Meskalin Sunsets».

Wenn ich könnte, würde ich Winterschlaf halten. Ich würde den ganzen Tag lang in frisch gewaschener Bettwäsche liegen, mehrheitlich schlafen, meinen Bücherstapel killen, und ab und zu in der Keksdose fischen, bis sie ausser ein paar vereinsamten Krümeln nichts mehr zu bieten hat. Aber ich kann nicht. Wir Menschen halten bekanntlich – aus physiologischen und wirtschaftlichen Gründen – keinen Winterschlaf. Ganz im Gegensatz zu einem Tier, das zwar kaum mehr bei uns in den Wäldern, dafür in Plüschform in jedem Kinderzimmer zuhause ist: Der Bär. Und jemand, der ein oder zwei Dinge über dieses Tier weiss, ist David Bittner. Der im Kanton Bern aufgewachsene Biologe reist seit 2002 immer mal wieder nach Alaska, um die Bären in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten.

Nun ist er im Reberhaus Bolligen (Fr., 19.1., 20 Uhr) zu Besuch, um von seinen Erlebnissen zu erzählen und dem Publikum Rede und Antwort zu stehen.

Wer den Januar nutzen will, um sich weiterzubilden und einen Blick auf ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte werfen möchte, der soll in die Dampfzentrale  (Do., 18.1., 19 Uhr) . Dort geht es um Zwangsarbeiter*innen in der Schweiz, die bis Mitte der 70er-Jahre ohne rechtliche Grundlage in Fabriken arbeiten mussten. In einem Podiumsgespräch reden die einst betroffene Irma Frei, der Journalist Yves Demuth und Sonja Matter, die Direktorin des historischen Lexikons Schweiz darüber, wie es war, das Thema aufzurollen und wieso vor allem Frauen ausgebeutet wurden.

Die Woche drauf geht es dann weiter im Kulturpunkt im Progr (Do., 25.1., 18.30 Uhr) . Dort findet eine Veranstaltung des Tour-de-Lorraine-Kollektivs zur Rolle der Migrant*innen und Geflüchteten im Arbeitsmarkt statt. Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung sind Geflüchtete und Einwander*innen. Gleichzeitig werden ausländische Diplome und Qualifikationen oftmals nicht anerkannt, was mit dazu führt, dass Branchen wie die Gastronomie eigentlich von Migrant*innen getragen werden. An dem Abend soll über die Probleme diskutiert und Lösungen gefunden werden.

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