Verborgenes Funkeln
Die Mobiliar gibt mit der Ausstellung «Reflexionen» Einblick in das Schaffen des Zürcher Künstlers Patric Sandri. Bei seinen minimalistischen Werken, die zwischen Malerei und Skulptur mäandern, leiten versteckte Neonpigmente das Auge der Besucher*innen. Der Künstler stellt seinen Werken Tisch und Stuhl gegenüber.
Hochästhetisch kommen sie daher, die Arbeiten Patric Sandris. Der Ausstellungstitel «Reflexionen» gibt auch gleich den besten Hinweis darauf, was die Besucher*innen im neuen Projektraum der Mobiliar erwartet. Der Blick fällt auf grosse Leinwände und Keilrahmen, erstmals nicht ungewöhnlich. Allerdings trägt der in Zürich lebende Künstler die Farben nicht direkt auf die Oberflächen auf, sondern streicht Neonpigmente auf die Bildrückseiten und Keilrahmen seiner Werke.
Auf die Umgebung abstrahlen
So sind die bemalten Flächen nicht den Betrachter*innen zugewandt – sie nehmen aber die von den Pigmenten ausgehenden Reflexionen und Abstrahlungen im Raum als «Durchschimmern» wahr. Die sanften Farbverläufe von Blau, Rot, Orange bis Gelb erinnern ein wenig an Glitches, die man etwa erlebt, wenn der Computer kurz hängen bleibt. Aber die Ästhetik ist hier zurückhaltender. Sandri, der unter anderem am Royal College of Art in London studierte, setzt seiner Malerei, die die Grenze zum Objekthaften auslotet, auch klar definierte Gegenstände entgegen: Ein Tisch und zwei Stühle – auch sie mit versteckten Pigmenten bearbeitet – sind ebenfalls Teil der Ausstellung. «Reflexionen» findet zeitgleich zur Sammlungsausstellung der Mobiliar statt, bei der eine Auswahl von Ankäufen aus den Jahren 2022 und 2023 gezeigt werden.
// Die Mobiliar, Bern
- «Reflektionen» im Projektraum: bis 31.7.
- «Ankäufe 2022/2023: bis 28.2.2025