«Wenn wir bei ihm Stunden nehmen, wird es perfekt»
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«Wenn wir bei ihm Stunden nehmen, wird es perfekt»

Klassik Musik
Veröffentlicht am 22.03.2024
Vittoria Burgunder
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Wiener Schwestern im Scheinwerferlicht: Vera und Laura Kostner reisen regelmässig nach Interlaken an die Academy der Violinkoryphäe Zakhar Bron. Die jungen und preisgekrönten Geigerinnen treten nun am Festival Interlaken Classics mit dem Zakhar Bron Chamber Orchestra als Solistinnen auf und interpretieren Vivaldis Konzert für 2 Violinen in a-Moll. Das Werk hat es ihnen angetan, weil die erste Geige hier genauso wichtig wie die zweite ist.

Bei Vera und Laura Kostner ist momentan viel los: Neben Studium und Schulabschluss steht für die Schwestern aus Wien ein wichtiges Konzert an. Am Festival Interlaken Classics spielen sie als Solistinnen auf der Bühne, wenn das Zakhar Bron Chamber Orchestra konzertiert. Damit gehören die beiden Geigerinnen zu den jungen, erstklassigen Nachwuchstalenten, die hier mitmischen.

Von klassischer Musik braucht man nicht viel zu verstehen, um zu wissen: Wer von Zakhar Bron Unterricht erhält, hat Potenzial. Zu einstigen Schülern des renommierten Violinen-Pädagogen gehören heutige Klassikstars wie David Garrett, der am Festival ebenfalls auftritt, oder Daniel Hope.

Vera Kostner, 21, und Laura Kostner, 17, die beide im Kindesalter in den Lehrgang für Hochbegabte der Universität für Musik und darstellende Künste Wien aufgenommen wurden, sind beide an der Zakhar Bron Academy.

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Violinistin Vera Kostner. ©ZVG

Jeden Monat reisen sie nach Interlaken, um während mehrerer Tage vom Pädagogen und Virtuosen – oder dem «Professor», wie sie ihn nennen – zu lernen. «Wir sind sehr stolz, denn in diesem Orchester sind top Solist*innen dabei, mit denen wir spielen dürfen», sagt Vera Kostner.

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Violinistin Laura Kostner. ©ZVG

Der Professor sei zwar sehr streng, aber auch realistisch, und habe das richtige Gespür dafür, was seine Schüler*innen noch aus ihrem Spiel herausholen können. «Er gibt uns das Gefühl, dass wir es schaffen können, noch besser zu sein», sagt die Jüngere. Und die Ältere schwärmt: «Wenn wir bei ihm Stunden nehmen, ist gewiss, dass es perfekt sein wird.»

Auf Musikwettbewerbe bereiten sie sich deshalb auch mit Bron vor. Und dann werden an nationalen und internationalen Musikwettbewerben zahlreiche Preise abgeräumt.

Von klein auf mit Geige und Bogen

Vera und Laura Kostner sind in einer Musikerfamilie gross geworden. Mutter Nelly Banova Kostner ist Pianistin, der Vater Violinist. Wieso gerade die Geige? «Ich habe unserem Vater schon von klein auf immer gern beim Üben zugehört und wollte auch Geige spielen», so Vera Kostner.

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Hochbegabt und von klein auf stets mit Geige und Schwester an der Seite: Vera und Laura Kostner.

Als sie dann mit nur 5 Jahren Geige und Bogen hatte, war die jüngere Schwester begeistert und wollte mitmachen. Sie begann sogar mit nur 3 Jahren mit dem Geigenspiel. Heute sind die ganz Grossen Vorbilder der beiden: Maxim Vengerov, selbst ein Schüler Zakhar Brons, Dawid Oistrach und natürlich die eigene Schwester.

Am Matineekonzert des Festivals werden die Kostner-Schwestern Vivaldi spielen. Das Konzert für 2 Violinen in a-Moll, op. 3, nr. 8 RV 522, lasse wie viele Werke aus dem Barock Raum für Interpretation. «Das ist die Schwierigkeit», sagt Laura Kostner. Angetan hat es ihnen das Werk, weil die erste Geige hier genauso wichtig wie die zweite ist.

Am Festival gibt es ausserdem zwei Sinfoniekonzerte zu erleben, für welches das Kammerorchester erweitert wird und zum Zakhar Bron Festival Orchestra wird. Am ersten Sinfoniekonzert, das neben Bron auch von Geiger David Garret und von der deutsch-kolumbianischen Dirigentin Anna Handler geleitet wird, spielt das Orchester ein volles Programm: von Antonín Dvořák s «Largo» aus der Sinfonie Nr. 9 «Aus der neuen Welt» bis hin zu Fritz Kreislers Liebeslied, bei dem Garret als Solits auftritt. Beethoven steht dann am zweiten Sinfoniekonzert auf dem Programm. Als Solist*innen treten der blinde Pianist Nobuyuki Tsujii aus Japan und die Violinistin Youlan Lin mit Jahrgang 2011 auf, auch sie eine Schülerin von Zakhar Bron.

Diverse Orte, Interlaken. Mi., 27.3., bis So., 14.4.

  • «Matinee – Zakhar Bron Chamber Orchestra»: Congress Kursaal, Interlaken. So., 7.4., 10.30 Uhr

www.interlaken-classics.ch

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Vittoria Burgunder
Vittoria Burgunder
Stellvertretende Redaktionsleiterin

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