BKa Nº13 – Warum nicht neue Archaik?
Es gibt dieses Diktum von Sigmund Freud, dass das Ich sich selbst fremd ist, nie Herr im eigenen Haus sei. Ähnlich wie mit diesem Ich verhält es sich mit der Appenzeller Volksmusik. Zumindest dann, wenn sie der Geiger Matthias Lincke gemeinsam mit seinen Mitmusikern Elias Menzi und Hiasl zum Leben erweckt: In der sogenannt «Altfrentschen Besetzung» von Geige, Bass und Hackbrett steigt das Trio tief in die Archaik der Musik – und lässt die ungezähmten wilden Mannlis und Tuntschis in der Begegnung mit Jazz und Improvisation wüten und tanzen. Tradition, die sich selbst fremd bleibt, ist mir die liebste. Sie macht immer wieder einen neuen Anfang.