BKa Nº24 – Zwischen den Jahren mit Tabea
Der Dezember ist bei mir immer von einer leichten Ambivalenz gezeichnet. Da ist einerseits ein Fünkchen Sehnsucht nach Weihnachtsstimmung, das dann, wenn ich am Waisenhausplatz vorbeigehe, auch schon wieder verpufft: zu viel Konsum und überteuerter Glühwein. Dann doch lieber rein in den warmen Bauch des Progr , wo das Konzert von Tribade ( Sa., 21.12., 22 Uhr ) für eine durchschwitzte Tanznacht sorgen dürfte. MC Bittah und MC Masiva Lulla aus Barcelona warten mit ihrem kritisch-elektrisierendem Sound auf, so etwa dem Song «Carmen», eine Hommage an alle Tinfas*, die sich einen Platz auf der Welt erkämpfen mussten.
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In Grosshöchstetten wiederum würde das Ehepaar Schneuwly neben einem dezent geschmückten Adventskranz sitzen und einen «Schämpis» trinken. Wenn es sie denn gäbe. Ich erinnere mich genau an den Moment, in dem meine Mama meinte: «Du, kennsch di SRF-Serie mitem Matto Kämpf?». Und ich war zugegebenermassen skeptisch, als ich mich auf dem Sofa niederliess um eine Folge «Experiment Schneuwly» zu gucken. Was sich mir dann aber offenbarte war aber äusserst witzig: Spiessigkeit ad absurdum gedreht. Und jetzt machen Hansjörg und Margit Schneuwly auch noch Theater in der Matte ( Premiere: Sa., 28.12., 20 Uhr. Vorstellungen bis 26.1. ) Nichts wie hin, natürlich in Begleitung der Mama.

Die fettesten Geschenke verteilen auch 2024 wieder die Toten: rund 95 Milliarden Franken werden in der Schweiz jährlich vererbt. Eine gewaltige Summe Geld. Ich habe mir vorgenommen, im neuen Jahr über die Erhöhung der Erbschaftssteuer zu sprechen. Damit nämlich die Juso-«Initiative für eine Zukunft» nicht abgeschmettert wird, braucht es trotteldichte Argumente, mit denen auch der letzte Onkel am Weihnachtsessen überzeugt werden kann. Da helfen stichhaltige Fakten zum Thema «Erben», die mir hoffentlich der Soziologe Ben Jann in der Reihe «Wissen zum Zmittag» mitgibt ( Berner Generationenhaus. Mi., 15.,1., 12.15 Uhr ).
