Zwei Totenmessen und ein Stern
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Zwei Totenmessen und ein Stern

Klassik
Veröffentlicht am 21.02.2025
Denise Tuna
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Die beiden Vokalensembles Novantiqua Bern und Belcanto Bern singen im Konzert «The Dome of Heaven» die selten aufgeführten Requien von Pizzetti und Howells. Die Programmmitte verspricht mit Ēriks Ešenvalds «Stars» einen atmosphärischen Kontrast.

Für das Konzert «The Dome of Heaven» spannen die beiden Vokalensembles Novantiqua Bern und Belcanto Bern unter der Leitung von Bernhard Pfammatter und Jörg-Ulrich Busch zusammen. Begleitet werden sie vom Perkussionisten Matthias Würsch, der den chorischen Gesang mit Klängen von Glasharmonika und Vibraphon ergänzt. Es steht ein intensives und berührendes Konzertprogramm an.

Requiem mal zwei

Im Zentrum des Abends stehen gleich zwei selten gespielte Requien: Die «Messa di Requiem» des italienischen Komponisten Ildebrando Pizzetti, die zwischen 1923 und 1924 entstand, eröffnet das Konzert. Pizzetti verbindet in seinem Werk den alten gregorianischen Choralstil mit modernen Harmonien und schafft so eine introspektive, nahezu mystische Klangwelt, die tief in die Emotionen des Totengedenkens eintaucht.

Dem gegenüber steht das 1932 komponierte Requiem des englischen Komponisten Herbert Norman Howells. In Anlehnung an die britische Chormusiktradition kreiert Howells mit seiner sanften, fast lichtdurchfluteten Musik eine beruhigende und tröstende Atmosphäre, die ganz ohne dramatische Akzente auskommt.

Atmosphärischer Bruch

Als Kontrapunkt zu den Requien setzt das zeitgenössische «Stars» des lettischen Komponisten Ēriks Ešenvalds einen Akzent. Das Werk, bei dem eine Glasharfe Gläser zum Klingen bringt, unterbricht die Tiefe der beiden Requien in der Mitte des Konzerts.

Die beiden Vokalensembles verleihen den Requien neues Leben und erzeugen einen Raum, der das Spannungsfeld zwischen Leben und Tod hörbar macht.

// Berner Münster

So., 2.3., 17 Uhr

www.novantiqua.ch

www.belcanto-bern.ch

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